
Wie wäre es heute denn einmal mit etwas Schönem? Was richtig Schönem. Unbekümmertem. Sorgenlose Minuten und Stunden. Jetzt im Spätsommer. Wie wäre es barfuß am Spülsaum an der See zu spazieren? Spüren, wie die kleinen Sandberge die Fußsohlen massieren und die winzigen Körner sie gleichzeitig wohltuend kratzen. Und dabei plätschert das Wasser sanft. Ganz sanft.
Möwen fliegen vor Ihnen kreischend auf. Und in der Ferne auf dem Meer sehen Sie Fischerboote. Schließen Sie die Augen und träumen Sie sich dort hin. An Ihre Lieblingsstelle an der See. An Ihren vergangenen Urlaub, Tagesausflug. Ach, wie wohltuend und erholsam für die Seele. Die Sehnsucht nach der salzigen Luft. Nach dem Wind, der die Haare zerzaust und der Sonne auf der Haut.
Und kennen Sie das auch? Sie sitzen auf einem Holzsteg. Mit Ihrem Lieblingsmenschen. Ihrem Seelenmenschen. Nein, nein, und nicht auf Klappstühlen. Sondern auf den aufgewärmten Holzbohlen. Sie haben Ihre Schuhe und Strümpfe ausgezogen und lassen Ihre Beine über den Steg baumeln. Ihre Zehen tupfen abwechselnd ins Wasser. Ihre Hände stützen Sie nach hinten auf, damit Sie Ihr Gesicht der Sonne präsentieren können.
Am Uferrand schlängeln sich Stockenten durch die Schilfstängel und hundert Meter weiter lauert ein Graureiher auf seine Froschbeute. Die Erinnerung zaubert mir ein Lächeln hervor und tankt mich auf. Die Coronazeit hatte mir so manches Mal diese Momente geklaut, ließ sie mich oft nicht neu planen. Aber ich habe diese Erinnerungen als Schatz in mir. Ich lasse mich nicht unterkriegen und nehme mir vor, jeden Tag meine Schatztruhe aufzuschließen und daraus tief zu schöpfen.