Soll ich? Oder soll ich nicht? Hier registrieren, da einloggen, hier folgen, „Freunde“, Follower sammeln, Likes gewinnen, kommentieren und natürlich bitte „nur guten Content“ einstellen, die richtigen Keywords irgendwie reinbasteln, und die Hashtags nicht vergessen – „gaaanz wichtig, Sonja“ – sonst wird das nichts. Und natürlich ausschließlich hochwertige Fotos. Nur dann, dann wird’s erfolgreich. Aber so ganz genau weiß man es auch nicht. Wenn’s klappt, war’s der Algorithmus, wenn nicht auch.
Und ich habe mich damals, als ich studierte, aus dem Telefonbuch streichen lassen. Wegen möglicher doofer Anrufe. Mein Leben und ich waren quasi geheim. Die Welt wusste nichts von mir. Jetzt kann man auf der anderer Seite der Welt lesen, was ich über mich schreibe, wie ich aussehe, und ein wenig, wie ich denke.
Doch, jetzt musst du auch auf Instagram. Du musst, musst, musst. Sagen mir nicht nur Freunde, sondern sagt auch meine innere Stimme. Ich habe Lust, mich den „Socials“ zu nähern und auch hier meine Texte zu veröffentlichen. Später noch Erzählungen. Aber das dauert noch ein wenig. Hierbei bin ich im Schneckentempo unterwegs. Aber auch Schnecken „laufen“ unbeirrt ihrem Ziel entgegen und belohnen sich, wenn sie schließlich ihr Ziel erreicht haben, mit herzhaften Bissen in die saftigen Blätter.
Aber jetzt habe ich erstmal voll Lust auf „Insta“ (bin schon voll im Kosewording) und dort auch zu veröffentlichen. Ich bin gespannt. Neugierig. Und ich freue mich. Ich hoffe, der Algorithmus auch. Aber vor allem DU!